Religiöse Mandate müssen nicht mit Investitionsstrategien kollidieren
In ähnlicher Weise waren Anleger in den Amana-Fonds auch vor den Gefahren geschützt, die sich aus dem Besitz von Bank- oder Versicherungsunternehmensaktien ergaben. In ihrem Fall, weil Amana nach islamischen Prinzipien investiert, was bedeutet, Zinsen zu vermeiden.
Zweifellos haben die Kunden und Investoren von Minella, die Aktien von Amana Funds besitzen, wie die Anleger im Allgemeinen, in einem herausfordernden Umfeld einige Kursverluste hinnehmen müssen. Aber das Fehlen von Finanzaktien ist ein Teil ihres Portfolios, in dem sie sich wohl fühlen können, dank ihrer Beteiligung an einem schnell wachsenden Segment von sozial verantwortlichen Investitionen, bekannt als glaubensbasierte Anlagen. In der Tat profitierten einige sozial verantwortliche Anleger von der Tatsache, dass sie während der Finanzkrise wenig über Finanzdienstleistungen wussten.
Genauso wie SRI bedeutet, einen wettbewerbsfähigen Return-on-Investment-Dollar zu verdienen, ohne die sozialen oder ökologischen Prinzipien zu verletzen, wendet das glaubensbasierte Investieren Prinzipien an, die mit der eigenen Religion übereinstimmen.
Das bedeutet in der Regel die Betonung von "familienfeindlichen" Bildschirmen wie Abtreibungsdiensten, Pornographie, Alkohol, Glücksspiel und alternativen Lebensstilen. Es kann aber auch bedeuten, Unternehmen zu meiden, deren Geschäftspraktiken Überzeugungen verletzen, wie z.
Da die Zahl der sozial verantwortlichen Investmentfonds in den letzten zehn Jahren gestiegen ist, haben auch Fonds, die nach glaubensorientierten Kriterien investieren, an Bedeutung gewonnen.
"Diese Gruppe von Fonds hat sich definitiv zu einer wachsenden und eigenständigen Untergruppe der SRI-Welt entwickelt", sagte Michael Herbst, Investment-Analyst für Morningstar. "Was wir sehen, ist ein wachsendes Bewusstsein bei einzelnen Anlegern, dass es glaubensbasierte Angebote gibt, die mit ihren eigenen spirituellen Überzeugungen zusammenfallen, vielleicht enger als es in der Vergangenheit Optionen gab."
Morningstar folgte fast 100 Glaubensfonds, die von fast einem Dutzend Fondsfamilien betrieben werden. Dazu gehören Small-, Mid- und Large-Caps, Fixed-Income-, Value-, Wachstums- und Sektorfonds. Sie investieren nach christlichen und muslimischen Prinzipien und obwohl sie Teil der Social-Investment-Familie sind, könnten sie Aktien in Unternehmen enthalten, die nicht in einem allgemeineren SRI-Portfolio zu finden sind.
Zu den Glaubensfonds gehören katholische Wahlmöglichkeiten wie Ave Maria Mutual Funds und LKCM Aquinas Funds. Ave Maria-Manager verwenden einen "proprietären moralischen Screening-Prozess", um ihre Bestände auszuwählen, die von seinem katholischen Beirat entwickelt wurden. Darunter befinden sich bekannte Persönlichkeiten wie der ehemalige Notre Dame Fußballtrainer Lou Holtz; Wirtschaftsberater und CNBC Talkshow-Moderator Lawrence Kudlow und Domino's Pizza-Gründer Thomas Monaghan.
LKCM Aquinas Fonds verwendet die US-Konferenz der katholischen Bischöfe Socially Responsible Investment Guidelines beim Screening von Unternehmen.
Unter den evangelischen Fonds ist Thrivent Financial For Lutherans mit mehr als 40 Optionen der größte, einschließlich Sektorfonds. Die Guidestone Funds, die als Pensionsplan für Angestellte der Southern Baptist Convention ins Leben gerufen wurden, haben 23 Fonds, von denen fünf über mehr als eine Milliarde Dollar verfügen. Die MMA-Praxis-Fonds sind mit der Mennonite Church USA (MMA) verbunden, die für kirchliche Konfessionen mit anabaptistischen Wurzeln einschließlich Mennoniten-, Bruder- und Amish-Kirchengruppen konzipiert wurde.
Unter den islamischen Fonds haben Amana Growth und Amana Income jeweils fünf Sterne von Morningstar erhalten. Der Ertragsfonds strebt laufende Erträge an, ohne jedoch aufgrund seiner Zinspolitik in Anleihen zu investieren.
Es investiert vielmehr in Dividenden ausschüttende Aktien.
"Muslime in Amerika hatten den Wunsch, Aktien zu besitzen, und sie wussten, dass es bestimmte Beschränkungen oder Richtlinien gab, denen sie folgen sollten", sagt Nicholas Kaiser, Portfoliomanager. "Durch die Einstellung einer Investmentfonds-Verwaltungsgesellschaft, um einen Fonds zu schaffen, der diesen Beschränkungen folgte, wussten sie, dass er ihre religiösen Bedürfnisse erfüllen und ihr Ziel, Aktien zu kaufen, erfüllen würde."
Faith-basierte Fonds haben im Vergleich zu traditionellen Investmentfonds tendenziell höhere Kostenquoten, die Experten im Durchschnitt auf die geringere Fondsgröße und die mit Screening-Unternehmen verbundenen Kosten zurückführen. Aber ein immer größerer Teil der Investorengemeinschaft ist bereit, diese Kosten zu tragen, um Mittel zu finden, die mit ihren Überzeugungen übereinstimmen.
"In der christlichen Gemeinschaft gibt es ein großes Erwachen, dass sie mehr mit ihrem Geld tun können, als es einfach willkürlich zu investieren", sagt Minella. "Die Menschen werden sich bewusst, dass sie Entscheidungen haben."
Beim faith-based investment werden die fundamentalen Fragen, die ein Anleger beim Aufbau eines Portfolios stellen sollte, nicht ignoriert, z. B. was ist der Zeitrahmen des Anlegers bis zur Pensionierung und wie hoch ist seine Risikotoleranz. Aber es fügt einen zusätzlichen Bildschirm hinzu, um sicherzustellen, dass ihr Geld an Unternehmen geht, die ihre religiösen Prinzipien nicht verletzen würden.
Minella sagt, dass Abtreibung und Pornographie die zwei Haupteinwände seiner BRI oder biblisch verantwortlichen Investoren sind, gefolgt von der Unterstützung alternativer Lebensstile. Dazu gehören nicht nur schwules und homosexuelles Leben, sondern auch heterosexuelle Paare, die außerhalb der Ehe zusammenleben. Er sagt, dass dieser alternative Lifestyle-Bildschirm oft missverstanden wird.
"Es greift niemanden an", sagt er. "Es heißt, das ist der Lebensstil, von dem wir glauben, dass der Herr möchte, dass wir ihn für uns haben. Wir setzen Ihnen nichts auf, aber wir wollen andere nicht unterstützen oder ermutigen, dies zu tun. Deshalb werde ich keine Partnerschaft mit einer Firma eingehen, die das tun würde. "
Während viele glaubensbasierte Fonds mit bestimmten Glaubensrichtungen oder Kirchen verbunden sind, betonen die Fondsmanager, dass sie allen Anlegern offen stehen.